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Fernsehtipp des Tages: Die Frau die singt – Incendies

7. April 2013

Warum die ARD die wenigen großartigen Filme aus der heutigen Zeit, die sie überhaupt noch zeigt,  fast immer ins Nachtprogramm verbannt? Ich weiß es nicht, aber es ist eine Schande, die man heute Nacht dem vielleicht besten Film aus dem Jahr 2010 antut. 

„Die Frau die singt –  Incendies“ hat eine FSK Altersfreigabe von 12 Jahren, also wäre es kein Problem, dieses herausragende Werk einfach einmal um 20.15 Uhr auszustrahlen. Ein Termin, der ausländischen Filmen seit Jahren, abgesehen von seltenen Ausnahmen (Sommerkino 2012), leider verwehrt wird. Man zeigt dann lieber die immer gleichen langweiligen Shows mit Eckart von Hirschhausen und Co., fantasielose eigene Serien oder Filme. Traurig. Heute Nacht um 0.05 Uhr werden leider viel zu wenige Zuschauer noch vor ihrem Fernseher sitzen.

Mélissa Désormeaux-Poulin in der Rolle der Jeanne Marwan

Mélissa Désormeaux-Poulin in der Rolle der Jeanne Marwan

Ob die Leser hier dann noch wach sein können und wollen, weiß ich nicht, aber die Programmierung des DVD Recorders, VRC, etc  ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Der Film von Regisseur Denis Villeneuve, der in Montréal und Jordanien gedreht wurde, zeigt wieder einmal wozu das Kino der kanadischen Provinz Québec imstande ist. Viele europäische Länder sehen im Vergleich sehr, sehr blass aus, Deutschland ganz klar eingeschlossen.

Ein ungewöhnlicher letzter Wille

Die grobe Handlung ist ganz leicht wiederzugegeben. Die Sekretärin Nawal verstirbt und ihre Kinder Jeanne und Simon sehen sich mit ihrem letzten Willen konfrontiert. Die beiden sollen zwei Briefe übergeben. Den einen an ihren Vater, den zweiten an einen ihnen bisher unbekannten weiteren Sohn der Mutter. Damit beginnt eine lange, schmerzhafte, aber auch spannende und überraschende Reise. Wenn Sie etwas mehr über die Handlung des Filmes lesen wollen, dann können Sie das hier oder hier tun.

Ohne Zweifel ist „Die Frau die singt –  Incendies“ für mich bisher einer der zehn besten Filme dieses Jahrtausends. Er gewann verdientermaßen mehrere Preise, den Oscar für den besten fremdsprachigen Film aber leider nicht. Diese Auszeichnung ging schließlich an Susanne Biers dänisches Drama „In einer besseren Welt“. Auch sehr sehenswert, aber lange nicht so gut wie „Incendies“, der es bei der Internet Movie Database übrigens auch in die Liste der 250 besten Filme aller Zeiten geschafft hat.

From → Allgemein, Film + TV

2 Kommentare
  1. Hat dies auf Familienbande rebloggt.

  2. evazins permalink

    Am schlimmsten ist, dass wir für das „Schwachsinsprogramm“ der Öffentlichen auch noch zahlen müssen. 😉
    Ich habe den Film schon vor 2 Jahren gesehen. Du hast recht, er ist großartig!

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